4.7.2022
Die UNESCO-AG in der ältesten Farbfabrik der Welt
Eibenstock - Am Ende des Schuljahres 2021/22 erreichte uns die Anfrage, ob wir spontan mit den Kids der Kurfürst Johann Georg Schule Johanngeorgenstadt einen Projekttag im Blaufarbenwerk Schindlerswerk gestalten wollen. Die meisten Schülerinnen der UNESCO-AG kannten dieses in vielerlei Hinsicht einzigartige Werk schon aus der Projektwoche in Klasse 7. Also keine Frage, machen wir. Ruckzuck wurde ein Programm aus Aufgaben und Spielen zusammengetragen und eine ellenlange Materialliste erarbeitet. Am 4. Juli ging es dann im vollgepackten Bus Richtung Ostsee, allerdings nur acht Kilometer. Durch eine Gasse mit verfallenen Gebäuden erreichten wir den imposanten Innenhof mit dem alten Herrenhaus. Unsere Hochachtung dem Förderverein, der sich der Mammutaufgabe stellt, das Werk für kommende Generationen zu erhalten
Ein bisschen aufgeregt waren wir schon, wie unser Programm bei den Schülerinnen und Schülern ankommen würde, hatten doch die Wenigsten von uns Erfahrungen mit Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung. Das war aber absolut überflüssig, denn die Johann`städter erwiesen sich bald als ein gut gelauntes, kontaktfreudiges, entspanntes und hilfsbereites Völkchen. So standen im Handumdrehen ein paar Biertische zwischen dem malerisch verfallenen Kutscherhaus und dem nicht weniger verfallenen Schwarzen Kasino und unsere Stationsarbeit konnte nach dem Frühstück beginnen.
Die erste Gruppe stellte Farbe her, wie es für eine Farbenfabrik gehört. Aber von Hand. Für alle, die in Kunst nicht aufgepasst haben: man braucht dazu Pigment (Farbpulver) und irgendetwas, was klebt (Leim, Öl, Harz u.s.w.). Mit der selbst hergestellten Farbe haben die Kinder dann zwei Bilder auf große Leinwände gemalt: eins zum Mitnehmen und eins für`s Blaufarbenwerk.
Die zweite Gruppe gestaltete Stoffbeutel mit blauer Farbe.
Da waren zum Glück noch Stoffbeutel und Schriftschablonen von unserem Schulfest übrig. Unsere Mädels und die Lehrer hatten alle Hände voll zu tun, dass die Farbe auf den Beuteln landete und nicht irgendwo hinter den Ohren klebte. Die vierte Gruppe konnte ihre Kräfte und Geschicklichkeit testen mit „Bergmannsspielen“ aus unserer Projektwoche. Und eine Gruppe war immer mit Dr. Bochmann vom Förderverein zu einer Werksführung unterwegs. Besonders eindrucksvoll ist hier immer ein Gang durch das Farbenlager in einem riesigen, uralten Tonnengewölbe.
Warum die Zeit in einem Blaufarbenwerk schneller vergeht als in einer Schule wissen wir nicht genau. Aber es hat uns einen Haufen Spaß gemacht und vielleicht klappt es ja wieder mal mit so einem Projekttag. Viele Grüße an die Kurfürst Johann Georg Schule, Ihr ward großartig.
Thomas Helm
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